Giulio Bolaffi und Ada Gobetti 1945 (Foto: Centro Studio Piero Gobetti)Giulio Bolaffi wurde am 7. März 1902 als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Familie in Turin geboren. Nach einem Jurastudium trat er in den väterlichen Philatelie-Verlag ein. Um der drohenden Deportation zu entgehen ging Giulio Bolaffi nach dem 8. September 1943 in die Lanzotäler und gründete mit einer Gruppe von Freunden eine erste Partisanen-Einheit. Später wechselte Bolaffi (Kampfname „Aldo Laghi“) mit seiner Einheit in das benachbarte Susatal. Ada Gobetti, zuständig für die Koordinierung der Partisaneneinheiten der „Giustizia e Libertà“ (GL) im Susatal, überzeugte Bolaffi im August 1944 zur Zusammenarbeit mit der GL und übernahm in Bolaffis neuer Division „Giustizia e Libertà Stellina“, der zeitweise bis zu 600 Männer und Frauen angehörten, die Funktion einer Politkommissarin. Nach der Befreiung Turins nahm Bolaffi die Verlagstätigkeit wieder auf und gab mit der „La settimana nel mondo“ die erste Nachkriegszeitschrift mit dem weltweit anerkannten Schwerpunkt Philatelie heraus. Am 28. Oktober 1987 starb Giulio Bolaffi in Turin, der „König der Briefmarken“ wie ihn die Zeitschrift „La Repubblica“ in einem Nachruf nennt.

Literatur / Medien:
Bade, Sabine / Wolfram Mikuteit: Partisanenpfade im Piemont. Wege und Orte des Widerstands zwischen Gran Paradiso und Monviso. Ein Wanderlesebuch, Konstanz 2018, S. 53, 151f.; ricerca.repubblica.it/repubblica/archivio/repubblica/1987/10/29/morto-torino-giulio-bolaffi-re-dei.html; it.wikipedia.org/wiki/Giulio_Bolaffi; www.centrogobetti.it/