Palmiro Togliatti wurde am 26. März 1893 in Genua geboren und trat bereits während seines Jurastudiums in Turin in die von Antonio Gramsci gegründete sozialistische Partei (PSI) ein, wurde 1920 deren Parteisekretär in Turin und gehörte zu der Gruppe um die Zeitung L’Ordine Nuovo, sowie 1921 gehörte Togliatti zu den Gründungsmitgliedern der Kommunistischen Partei (PCI). Nach mehrmaliger Verhaftung emigrierte er 1926 zunächst nach Deutschland, später in die Sowjetunion. Nach Gramscis Verhaftung (1928) übernahm 'Togliatti aus der Emigration heraus zunehmend die Führungsrolle in der Kommunistischen Partei. Er nahm auf republikanischer Seite am spanischen Bürgerkrieg teil und übernahm nach der Rückkehr nach Italien 1944 endgültig die Führung der Partei, wobei er sich mit der politischen Linie durchsetzte, die italienische Gesellschaft solle nicht in revolutionären Kämpfen, sondern parlamentarisch und in Wahlen in Richtung Sozialismus verändert werden. Diese Orientierung ermöglichte die Beteiligung in den bürgerlichen Regierungen. Togliatti gehörte dem ersten Kabinett Ferrucio Parris an, später auch dem Kabinett des Christdemokraten De Gaspari. Als Justizminister erließ er 1946 ein Dekret, das Verbrechen während der Zeit des Faschismus amnestierte, weil er hoffte, auf diese Weise statt politischer Abrechnung einen Prozess nationaler Versöhnung zu fördern. Togliattis Bündnispolitik mit dem bürgerlichen  Lager scheiterte. Togliatti starb am 21. August 1964 während einer Kur auf Jalta (UdSSR), sein Nachfolger als Generalsekretäar der PCI wurde Luigi Longo.

Literatur / Medien:
Hausmann, Friederike: Kleine Geschichte Italiens. Von 1943 bis zur Ära Berlusconi. Berlin 2006, S. 22 ff, S. 44 ff.; Feldbauer, Gerhard: Geschichte Italiens. Vom Risorgimento bis heute. Köln 2008, S. 141 ff.; de.wikipedia.org/wiki/Palmiro_Togliatti ; www.anpi.it/donne-e-uomini/palmiro-togliatti/