Die Einverleibung der von NS-Deutschland faktisch annektierten französischen Gebieten Elsass und Lothringen (Moselgebiet) in das „Großdeutsche Reich“ und die intensive Germanisierung brachten spezielle Formen des Widerstands hervor. Ein Teil der Bevölkerung lehnte z.B. die Mitgliedschaft in der „Hitlerjugend“ oder der „Deutschen Volksgemeinschaft“ ab, verweigerte den Reichsarbeitsdienst (RAD) oder den Wehrdienst der deutschen Wehrmacht. Sie stemmten sich gegen den Versuch, auf lange Sicht jede Spur französischer Kultur und Präsenz zu tilgen („Hinaus mit dem welschen Plunder“).
Der dokumentierte Wille, französisch zu bleiben, zog eine heftige Repression nach sich. Die Menschen samt Familien wurden als „nicht eindeutschungsfähig“ in spezielle (Arbeits-)Lager in Polen (Schlesien) und Tschechien (Sudetenland), teils auch in Süddeutschland deportiert. Im Elsass waren ab 1941 Familien von RAD- und Wehrdienstverweigerern, später auch von bei einem Fluchtversuch gefassten Menschen betroffen. Im Moselgebiet wurden Ende 1942 die Familien von 10.000 Lothringern deportiert, die die Mitgliedschaft in der Deutschen Volksgemeinschaft zurückgewiesen hatten – nachdem schon 60.000 im Herbst 1940 als „Französlinge“ nach Frankreich ausgewiesen worden waren.

Medien
www.fndirp.asso.fr/patriotes%20resistants.htm
www.struthof.fr/de/fokus-auf/joseph-lantz-patriote-resistant-a-loccupation/