Hauptort: Toulouse

Einführung
Die Region im Südwesten Frankreichs hat ca. 2,8 Mio Einwohner/innen in acht Departements: Ariège, Aveyron, Haute-Garonne, Gers, Lot, Hautes-Pyrénées, Tarn und Tarn-et-Garonne. Sie erstreckt sich von den Pyrenäen und dem Mittelmeer bis zum Zentralmassiv. Sie wurde im November 1942 von der deutschen Wehrmacht besetzt.
Historisch eher im linken politischen Spektrum angesiedelt, zeigte sich früh Widerstand unter den Einheimischen, Flüchtlingen, polnischen, italienischen und spanischen Arbeitsmigranten in der Region – zunächst mit klarer Zielrichtung auch gegen die doppelzüngige und autoritäre Politik des Vichy-Regimes. Stark vertreten waren Nachrichtendienste und Fluchthilfe (Ziel Pyrenäen, Spanien; vgl. Tarascon-sur-Ariège). Maquis entstanden vor allem in den bergigen Gebieten, sie wurden z.T. vom britischen SOE direkt unterstützt und beliefert (vgl. Fontbruno, Castelnau-sur-l'Auvignon). Der Bischof von Toulouse Mgr. Saliège sprach sich 1942 in einem Hirtenbrief gegen die Judenrazzien, die Internierungslager in Récébédou und Noé und die Deportationen aus; verbreitet war Hilfe für verfolgte Juden (vgl. Montégut-Pantaurel). Lager für spanische Republikaner und „Politische“ bestanden z.B. in Le Vernet und Saint-Sulpice. Auf die verstärkten Widerstandsaktionen 1943/44 reagierte die Besatzungsmacht mit individuellem Terror und großflächigen Razzien (vgl. Figeac). In mehreren Orten gab es Streiks und Anfänge einer Volkserhebung (z.B. Carmaux). Die deutschen Truppen bekämpften sie mit Angriffen auf Dörfer und Massakern (z.B. Bretenoux, Marsoulas, Rimont, Sainte-Radegonde, Villaudric). Die Résistance, bei der viele Spanier kämpften, hatte einen aktiven Anteil an der Befreiung, die ohne alliierte Truppen erfolgte. Für die Zeit nach der Befreiung gab es Ideen und erste Umsetzungsschritte (vgl. Toulouse; Libérer et Fédérer).

Gedenkorte
Brens, Bretenoux, Cahors, Cajarc, Capdenac-Gare, Carmaux, Castelnau-sur-l’Auvignon, Dourgne, Figeac, Fontbruno, Gabaudet, Jouqueviel, Lavayssières, Le Vernet d’Ariège, Marsoulas, Montégut-Plantaurel, Noé, Prayols, Récébédou, Rimont, Sainte-Radegonde, Saint-Sulpice, Tarascon-sur-Ariège, Toulouse, Villaudric, Villefranche.

Tourismusbüro
Comité régional du tourisme, 54, Boulevard de l’Embouchure, F-31022 Toulouse Cedex 2; www.tourisme-midi-pyrenees.com

Literatur/Medien
Dictionnaire historique de la Résistance, Paris 2006, S. 295–298
Petit futé. Guide des lieux de mémoire, Paris 2005, S. 208–213
ONAC (Hrsg.): „Août 1944. La Liberté retrouvée“. La Libération de la Région Midi-Pyrénées, Toulouse 2004
Font, Christian/Moizet, Henri: Maquis et combats en Aveyron. Chronologie 1936–1944, Toulouse 2001
http://de.wikipedia.org/wiki/Midi-Pyr%C3%A9n%C3%A9es