Region Hauts-de-France/Picardie, Departement Aisne

ehem. Abtei, Ortsteil Les Bohéries; Quelle: patrimoine.religieux@free.frDer Ort
Gemeinde von 570 Einwohner/innen an der Oise; die Ortsteile Bohéries und Longchamp sind schon vor langer Zeit eingemeindet worden. Mit dem Auto von Laon 48 km (D 967 bis Guise, von dort 4 km auf D 960). Der Ort geht auf die Zisterzienser-Abtei Bohéries aus dem 12. Jahrhundert zurück.

 

Symbol der Résistance an einem HausDie Ereignisse
Nach der alliierten Landung in der Normandie (6. Juni 1944) machten sich nach einem Aufruf mehrere hundert junge Männer aus dem Pas-de-Calais auf den Weg zu dem Maquis der Ardennen oberhalb von Revin (Ardennes). In Vadencourt machten am 13. Juni etwa 300 FTP-Anhänger einen Zwischenstopp in einer Scheune. Ein deutscher Offizier, auf der Suche nach Butter, entdeckte sie zufällig und schoss sofort auf sie, die jungen Männer verfolgten und erschossen ihn, ehe sie selbst von deutschen Soldaten und SS-Männern gejagt wurden.


Erschießungen am 14. Juni 1944
Am 14. Juni wurden 27 Menschen in den Dörfern der Umgebung von den Deutschen erschossen, fünfzehn in Vadencourt, andere in Guise.

Widerstandssymbol Bohéries In Vadencourt, Ortsteil Les Bohéries, traf um 5 Uhr früh ein Wagen der SiPo-SD aus Saint-Quentin auf eine Gruppe von Résistants. Bei einem Schusswechsel wurden drei von ihnen getötet: Édouard Bézeau, Raymond Virot und Serge Gentien, der mit seinem Vater in das Maquis gehen wollte. Drei weitere wurden um sechs Uhr erschossen. Roland Demeester und zwei weitere starben in den Flammen des Hofs Mulet. In der Nähe des Bahnhofs wurden der Bahnhofsvorsteher René Guise und seine Frau Pauline Luthon sowie zwei weitere Personen tödlich getroffen. Im Ortsteil Longchamp wurde ein Mann getötet. Bis in die frühen Morgenstunden hatten die Deutschen 15 Menschen erschossen.

 

Gedenktafel erschossene Résistants

Gedenken
Das Mémorial de la Résistance 1939-1945 (Widerstandsdenkmal) ehrt die sieben erschossenen FTP-Männer. Auf der älteren Stele ist unter den Fotos der Erschossenen folgender Text zu lesen: „Die dankbare Bevölkerung ehrt die tapferen Résistants, die am 14. Juni 1944 hier gegen den Eindringling gekämpft haben und ruhmreich für die Verteidigung unserer Freiheiten gefallen sind,“ auf der jüngeren: „Ehre den tapferen Résistants der 2. FTP-Kompanie“ (Ecke Rue de l'Abbaye/Rue des Fusillés, D 960)

TotendenkmalWeitere, aus dem Dorf stammende Opfer werden auf dem Totendenkmal bei der Kirche genannt: z.B. der Bahnhofsvorsteher Guise, seine Frau und sein Sohn. (Place de l'Église). Auf eine Hauswand ist ein weißes Lothringer Kreuz als 'symbole de la Résistance' gemalt (11 Rue de l'Église/Rue de Longchamps).


Literatur/Medien
http://crdp.ac-amiens.fr/idp/vadencourt-02-la-resistancemonuments/
http://www.aisnenouvelle.fr/region/vadencourt-hommage-a-27-tues-le-traumatisme-encore-present-ia16b109n78389
http://www.cercleshoah.org/spip.php?article274
http://maitron-fusilles-40-44.univ-paris1.fr/spip.php?article193469
http://maitron-fusilles-40-44.univ-paris1.fr/spip.php?article193475 (Pauline Luthon-Guise)
https://fr.wikipedia.org/wiki/Vadencourt_(Aisne)