Schriftgröße A A A

Épierre

Region Rhône-Alpes, Departement Savoie

Der Ort
Dorf von 740 Einwohner/innen im unteren Maurienne-Tal. Bahnhof an der Strecke Chambéry ↔ Modane. Mit dem Auto von Aiguebelle 12 km, von Chambéry 51 km (jeweils D 1006).

Die Ereignisse
Am 21. März verhafteten Wehrmacht und Gestapo Jean-Baptiste Fortunato, er hatte die Résistance mit Lebensmitteln versorgt. Sein Sohn Louis erinnert sich: “Morgens um 4 Uhr umstellten sie unser Haus. Meine Mutter machte auf. Sie sagten: 'Wenn Ihr Mann nicht da ist, müssen wir Ihre Tochter mitnehmen' (damals 19 Jahre). Da ist mein Vater gekommen und sie haben ihn mitgenommen. Er war aktiver Gewerkschafter, Zielscheibe der Deutschen und von Vichy. Über Chambéry und das Internierungslager Compiègne wurde er ins KZ Flossenbürg deportiert, wo er im November 1944 umgekommen ist. … Ich bin dann mit 12 Jahren von der Schule abgegangen und habe auf der Stelle meines Vaters gearbeitet. Meine Schwester musste auch arbeiten gehen” (vgl. R. Perrier, aaO, S. 172f.)
Bei ihrem Rückzug nach Italien im August 1944 nahmen die Deutschen einen weiteren Résistant fest und deportierten ihn ins KZ. Soldaten zündeten Häuser an und sprengten eine Eisenbahnbrücke und zwei Kraftwerke. Dadurch wurde auch die Produktion der Azetonfabrik unterbrochen.

gesprengte Brücke und Häuser; © railsavoie.fr Totendenkmal Totendenkmal, Ausschnitt

Gedenken
Das Totendenkmal erinnert an die beiden deportierten und in den KZ umgekommenen Bürger (nahe Mairie/Rathaus, Kreuzung Hauptstraße/D 75 mit Rue du Château).

Literatur/Medien
Perrier, Rosine: J'appartiens au silence, Montmélian 1997
http://www.ac-grenoble.fr/savoie/pedagogie/docs_pedas/chemins_memoire/maurienne/maurienne_valle_martyre.pdf?PHPSESSID=6f784898b58ddfd0bef5ebf2c877c85f
http://www.railsavoie.fr/liberation05.html
http://fr.wikipedia.org/wiki/%C3%89pierre