Rivka Glanz wurde um 1917 in Konin bei Kielce (Woiw. Heiligkreuz) geboren. Sie lebte 1939 bei Kriegsbeginn in Gdynia (dt. Gdingen) nahe Danzig als Arbeiterin auf der linkszionistischen Vorbereitungsfarm für die Auswanderung nach Palästina. Später ging  sie nach Lodz, sie wurde Sekretärin von Chaim Rumkowski, Vorsitzender des Judenrats im Ghetto Litzmannstadt. Nach kurzer Zeit ging sie nach Warschau. Ende 1940 wurde sie nach Lublin geschickt, um den Widerstand im dortigen Ghetto zu unterstützen.Rivka Glanz; Quelle: www.infocenters.co.il
Ende 1941 kam sie nach Czestochowa; sie gehörte bald zur Leitung des Widerstands. Sie fuhr mehrmals nach Warschau, um Waffen zu besorgen und Informationen auszutauschen. Am 25.6.1943 wurde das 'kleine Ghetto' in Czestochowa unerwartet von SS und Polizei abgeriegelt – ein Trick: Als die Zwangsarbeiter nachmittags zurückkehrten, schien es, als wäre die 'Aktion' abgeblasen. Als sie später aber doch begann, konnten nur 20 Kämpfer in die Bunker eilen und ihre Waffen herausholen.
Die letzte sechsköpfige Gruppe hatte nur eine Handgranate und zwei Pistolen: sie wurde von den Deutschen gestellt. Rivka Glanz fiel am 26.6.1943 an der Spitze ihrer kleinen Gruppe. Sie wurde 28 Jahre alt.
Arno Lustiger, a.a.O., S. 163, schildert ihr Ende so.: Rivka Glanz war kurz vorher nach Warschau gefahren und war mit wenigen Überlebenden des Ghettoaufstands zusammengekommen. Zivia Lubetkin hatte ihr geraten, zu den Partisanen zu gehen, „weil man so mehr Deutsche töten und Juden retten könnte.“ Rivkas Antwort überlieferte Zivia L. in jiddisch: „Ojch mir wiln bleiben bis der letzten minut mit unsere brider“ - und Zivia L. fügte hinzu: Und tatsächlich, sie blieben, sie blieben und fielen.“

Literatur/Medien

Batalion, Judy: Sag nie, es gäbe nur den Tod für uns. Die vergessene Geschichte jüdischer Freiheitskämpferinnen, München 2021, 182, 319, 328f, 337

Lustiger, Arno: Zum Kampf auf Leben und Tod! Vom Widerstand der Juden 1933-1945, Köln 1994, S. 162f.
Mark, Bernard: Der Aufstand im Warschauer Ghetto. Entstehung und Verlauf, Berlin 1959, S. 428f.
The ŻOB Bunker Victims' Grave - The World Society of Częstochowa Jews (czestochowajews.org)