Mulhouse, Tambow-GedenkstätteSarreguemines, Malgré-Nous-Denkmal Der Begriff soll den Zwiespalt und die Zwangslage der Elsässer und Lothringer nach Einführung des Wehrdienstes in der deutschen Wehrmacht erklären. NS-Deutschland sah die Einwohner der annektierten Gebiete Elsass und Moselgebiet (sowie von Luxemburg und Eupen-Malmedy in Belgien) als „Volksdeutsche“ an und verordnete im Herbst 1942 die Wehrpflicht für alle jungen Männer. Diese Zwangsrekrutierung in die Streitkräfte der Besatzungsmacht war völkerrechtswidrig.
Etwa 130.000 (100.000 aus dem Elsass, 30.000 aus dem Moselgebiet) wurden zwangsrekrutiert, gegen Kriegsende sogar in die Waffen-SS. Es wurden auch junge Frauen eingezogen, z.B. zum Funk- und Sanitätsdienst („Malgré-elles“). Wer sich widersetzte, hatte mit harten Strafen zu rechnen (vgl. Ballersdorf). Häufig wurde die Familie in Sippenhaft genommen und in Lager nach Süddeutschland, Schlesien und Sudetenland „umgesiedelt“, d.h. deportiert. Die meisten der gegen ihren Willen (= „Malgré-nous“) Zwangsrekrutierten wurden an der Ostfront eingesetzt. Mindestens 35.000 starben oder blieben vermisst, viele in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, wo sie einige Zeit den deutschen Soldaten gleichgestellt wurden (z.B. Tambow; vgl. AmnévilleMulhouse). Gerieten sie in Kriegsgefangenschaft, wurden sie den deutschen Soldaten gleichgestellt.
Nach der Befreiung bzw. Rückkehr wurden sie in Frankreich z.T. als Verräter oder Kollaborateure angesehen und bei der politischen Säuberung (vgl. Épuration) entsprechend behandelt, weil sie in der Armee des Feindes gekämpft hatten. Die in der Waffen-SS zwangsrekrutierten Elsässer, die an dem Massaker von Oradour-sur-Glane beteiligt waren, wurden 1953 vom Militärgericht Bordeaux verurteilt; aufgrund von Protesten im Elass wurden sie kurz darauf amnestiert, was wiederum die Bevölkerung der Region um Oradour vor den Kopf stieß. Spätestens seit dem deutsch-französischen Vertrag von 1969 wurde der Dienst in der Wehrmacht dem Dienst in der französischen Armee teilweise gleichgestellt, Verwundete sowie Hinterbliebene von gefallenen „Malgré-nous“ bekamen von Deutschland eine kleine Rente.


Gedenken
Denkmäler, Gedenktafeln oder Museen stammen meist aus jüngerer Zeit sind selten und stammen meist aus jüngster Zeit, im Elsass z.B. in Mulhouse, Obernai, Vieux-Thann, Thann, im Moselgebiet z.B. in Amnéville, Montigny-lès-Metz, Sarreguemines, Thionville.

Medien
http://malgre-nous.eu
http://fr.wikipedia.org/wiki/Malgr%C3%A9-nous