Jean Zay, Journalist, Rechtsanwalt, Abgeordneter, Bildungsminister in der Volksfrontregierung. Er legte am 21. Juni 1940 auf der „Massilia“ mit anderen Abgeordneten, die den Krieg von Nordafrika aus weiterführen wollen, von Bordeaux nach Casablanca ab. Diese Idee war ursprünglich von Pétain gutgeheißen, dann aber – auf Druck rechter Kreise – im letzten Moment verworfen worden. Die Vichy-Regierung nutzte den Vorfall zu Ausfällen gegen die Republik und die politische Klasse. Jean Zay, Georges Mandel, Pierre Mendès-France wurden wegen „Desertion“ und „Anschlag auf die Staatssicherheit“ vor Gericht gestellt, Jean Zay zu lebenslanger Verbannung verurteilt. 1944 holte ihn ein Kommando der französischen Milice aus dem Gefängnis von Riom, erschoss ihn in einem Wald bei Molles (Allier) und verscharrte seine Leiche. Dort wurde sie Ende 1946 entdeckt..
Zahlreiche Ehrungen; am 27. Mai 2015 wurden seine sterblichen Überreste in den Pantheon überführt.
Literautr/Medien
Loubes, Olivier: Jean Zay. L'inconnu de la République, Paris 2012
Ory, Pascal/Prost, Antoine:Jean Zay (1904-1944): Le Ministre assassiné, Paris 2015
Dictionnaire historique de la Résistance, Paris 2006, S. 593f., 908.
http://www.deutschlandradiokultur.de/gedenken-neue-helden-fuer-das-pariser-pantheon.2165.de.html?dram:article_id=320924
http://fr.wikipedia.org/wiki/Jean_Zay