Region Hauts-de-France/Picardie, Departement Somme

Der Ort
Gemeinde von 916 Einwohner/innen (2016) an der Somme. Bahnhof (Züge ↔ Abbeville und Amiens). Mit dem Auto von Amiens 25 km (D 1235 bis Picquigny, dort auf D 3 →Abbeville).

Die EreignisseNationalfriedhof in Condé-Folie
Der Somme-Übergang war im Zentrum heftiger Kämpfe Anfang Juni 1940 zwischen Wehrmacht (7. Panzerdivision, 2. und 46. Infanteriedivision) und französischer Armee. Nach den Kämpfen gerieten in den Nachbargemeinden Hangest-sur-Somme und Airaines zahlreiche französische Soldaten, darunter schwarzafrikanische, in deutsche Gefangenschaft. Die afrikanischen Soldaten wurden nach ihrer Gefangennahme von Wehrmachtssoldaten erschossen, u.a. in Quesnoy-sur-Airaines. Sie wurden später auf dem Nationalfriedhof in Condé-Folie beigesetzt (vgl. zu ähnlichen rassistisch motivierten Kriegsverbrechen an dunkelhäutigen französischen Soldaten: Sachstichwort "Tirailleurs sénégalais"/schwarzafrikanische französische Soldaten sowie die Gedenkorte Airaines, Chasselay bei Lyon und Clamecy (Bourgogne).


Gräberfeld afrikanischer SoldatenGedenken
Auf der Nécropole nationale (Nationalfriedhof) von Condé sind über 3300 französische Soldaten beigesetzt, die während der Schlachten von Abbeville und Amiens Anfang Juni 1940 getötet worden sind. Darunter sind auch die nach ihrer Gefangennahme von deutschen Soldaten massakrierten schwarzafrikanischen 'Kolonial'-Soldaten ('tirailleurs sénégalais'). Der Friedhof liegt zwischen Bahnlinie und den Teichen der Somme-Ebene, an der Rue du 22E RMVE. Vgl. auch Denkmal und Gedentafel im Nachbarort Airaines.






Literatur/Medien
Lieb, Peter: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44, München 2007, S. 15-20
Scheck, Rafael: Hitlers afrikanische Opfer. Die Massaker der Wehrmacht an schwarzen französischen Soldaten, Berlin 2009, S. 29-39
https://fr.wikipedia.org/wiki/N%C3%A9cropole_nationale_de_Cond%C3%A9-Folie