Region Hauts-de-France/Nord - Pas-de-Calais, Departement Nord
          
Der Ort
Stadt von 12560 Einwohner/innen (2014) im südlichen Großraum Lille. Mit dem Auto von Lille 11 km (D 147/D 63).

Erinnerung an Streik in Spinnerei Agache; Quelle: www.ville-seclin.frDie EreignisseStele der 69 im Fort von den Nazis Erschossenen; Quelle: F. Vermaut, genweb
Während des Bergarbeiterstreiks im nordfranzöischen Kohlerevier  legten Arbeiterinnen der Spinnerei Agache vom 30. Mai bis 6. Juni 1941 aus Solidarität die Arbeit nieder. Daran erinnert eine Tafel am ehem. Gebäude der Spinnerei (Parc de la Ramie, 64 Rue des Martyrs).

Das Fort de Seclin, eine nach 1871 gebaute, zum Teil unterirdische Festung zum Schutz von Lille, wurde im Juni 1940 von der deutschen Wehrmacht besetzt. Im Rahmen der verschärften deutschen Repression nach der alliierten Landung in der Normandie (6. Juni 1944) wurde das Fort vom deutschen Gefängnis in Loos zu Exekutionen genutzt. Bis zum 28. August 1944 wurden hier 69 Personen von den deutschen Besatzungsbehörden erschossen. Darunter waren am 7. Juni 1944 sechs Eisenbahner-Résistants aus Ascq (zum Hintergrund s. dort). Heute ist das teilweise restaurierte Fort in Privatbesitz, es kann besichtigt werden (1 Chemin du Fort, 3,5 km vom Rathaus).

 
Gedenkstein 'Erschossene der Potasserie'Anfang September 1944 wurden 33 Einwohner/innen, Geiseln und einige RésistantsTotendenkmal
von deutschen Soldaten (Wehrmacht und SS) erschossen. Am 2. September steckten deutsche Soldaten kurz vor ihrem Abmarsch die Lebensmittelvorräte in Brand. Sie schossen auf Einwohner/innen, die etwas Essbares aus den Flammen holen wollten, und riefen eine SS-Einheit zu Hilfe. Sie kesselten die Zivilisten ein und trieben sie in das Gebäude 'La Potasserie' (heute Carrefour Market, Rue de Carvin). Dort wurden sie von hinten erschossen; nur einer überlebte.
Ein neuer Gedenkstein - für die 26 Opfer aus Seclin - wurde errichtet an der Kreuzung Rue Roger Bouvry/Impasse Roger Bouvry (benannt nach einem der Opfer des 2. September 1944).
 
Gedenken
An den nationalen Gedenktagen sowie am 2. September finden jeweils Zeremonien an den genannten Stellen sowie am Totendenkmal statt, das u.a. die Résistants und die zivilen Opfer ehrt
(Place du Général de Gaulle, neben der Kirche).