Region Friaul-Julisch Venetien / Provinz Udine

Der Ort
VenzoneVenzone, eine Gemeinde mit 2.060 Einwohner/innen (Stand 31. Dezember 2016) im nördlichen Friaul, erstreckt sich zu beiden Seiten des Tagliamento nahe dem Eingang zum Val Canale (Kanaltal).
Bereits zur Zeit der Kelten gegründet, nutzten später die Römer den Ort als Halt auf der Via Julia Augusta. Die mit Stadtmauer und Festungsgraben aus dem 13. Jahrhundert umgebene Altstadt mit der Chiesa di Sant'Andrea Apostolo (auch: Duomo di Venzone) gehört seit 1965 zu den nationalen Monumenten Italiens.
Venzone liegt nahe der Autobahn A23, die Udine (40 km) mit Villach/Österreich (90 km) verbindet.

Das Ereignis
Am 3. Mai 1945 - bereits einen Tag nach Inkrafttreten der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Truppen in Italien, die am 29. April 1945 in Caserta (Kampanien) unterzeichnet worden war - wurden in Venzone der Pfarrer, Monsignor Faustino Lucardi, und sein Küster Antonio Pascolo von Deutschen getötet.
Die Täter waren mutmaßlich Mitglieder einer SS-Einheit, die sich auf dem Rückzug aus dem Gebiet befand, das wie die gesamte Region von September 1943 bis April 1945 zur für eine spätere Angliederung an das „Großdeutsche Reich“ vorgesehenen Operationszone Adriatisches Küstenland gehört hatte.
Warum es zu diesen Morden kam, konnte nie vollständig geklärt werden (Atlante delle Stragi Naziste e Fasciste in Italia).

Gedenken
Der im Inneren entlang der Ringmauer verlaufende Weg ist auf Höhe des Domes nach Monsignor Faustino Lucardi benannt. Dort finden auch jährlich Gedenkveranstaltungen zu seinen Ehren statt. (Auf der ersten, dort 1945 angebrachten, Gedenktafel stand noch, dass er am 3. Mai 1945 durch Deutsche getötet wurde.)
Largo Mons. Faustino Lucardi

Literatur / Medien:
Auszug aus der deutsch-italienischen Datenbank “Atlante delle Stragi Naziste e Fasciste in Italia" über die Geschehnisse am 3. Mai 1945; insiemepervenzone.blogspot.com/2015/05/il-ricordo-di-mons-faustino-lucardi.html