Giorgio Bassani wurde am 4. März 1916 in Bologna geboren. Er stammte aus einer großbürgerlichen jüdischen Familie in Ferrara. Während seines Studiums in Bologna hatte er Kontakt zu antifaschistischen Schriftstellern, unterrichtete nach dem Universitätsabschluss an der jüdischen Schule im Ghetto von Ferrara und wurde im Widerstand aktiv. Anfang 1943 wurde er verhaftet, kam aber nach dem Sturz Mussolinis im Juli 1943 wieder frei und konnte seine Eltern vor der Deportation retten. Bassani verließ Ferrrara und schloss sich dem Widerstand in Rom an. Nach der Befreiung erschienen erste Publikationen, Gedichte, bald Erzählungen, meist dem Themenkreis Verfolgung und Widerstand gewidmet. Bassani war als Hochschullehrer und als Verlagsberater tätig und erhielt zahlreiche Preise. Als sein Hauptwerk gilt der Roman „Die Gärten der Finzi-Contini“ (1962 – bereits 1963 in deutscher Übersetzung erschienen), der – wie viele seiner Erzählungen, zu denen die Sammlung „Ferrareser Geschichten“ (deutsche Ausgabe 1964) zählt – im Ferrara des jüdischen Bürgertums spielt, das sich dem Faschismus anpasst und die heraufziehende rassistische Verfolgung zu spät erkennt. Giorgio Bassanis Werke sind in viele Sprachen übersetzt. Er starb am 13. April 2000 in Rom und ist, wie seine Eltern, auf dem jüdischen Friedhof in Ferrara begraben.

Literatur / Medien:
Schmidt, Eberhard (Hg.): Giorgio Bassani: Erinnerungen des Herzens, München 1991; ders.: Ferrareser Geschichten, Neuausgabe Berlin 2007; ders.: Die Gärten der Finzi-Contini, Neuausgabe Berlin 2008; www.de.wikipedia.org/wiki/Giorgio_Bassani; www.germanistica.it/saggi/macke_bassani.asp; www.chieracostui.com/costui/docs/search/schedaoltre.asp?ID=8491&myword=Bassani; fondazionegiorgiobassani.it/biografia.htm