Im Rahmen der Moskauer Konferenz der Alliierten Großmächte (9. bis 20. Oktober 1944) legten Churchill und Stalin (Roosevelt nahm an der Konferenz nicht teil; die Ergebnisse benötigten seine spätere Anerkennung) am 9. Oktober 1944 die zukünftigen Einflusssphären in den Ländern Südosteuropas fest:
Griechenland wurde zu 90 Prozent dem Einfluss Großbritanniens (in Verbindung mit den USA) zugeschlagen, im Gegenzug fiel der Einfluss über Rumänien zu 90 Prozent an die Sowjetunion. Jugoslawien und Ungarn wurden zwischen den Großmächten aufgeteilt (50%-50%), für Bulgarien eine sowjetische Dominanz (75%) vereinbart.
Der Vorschlag zu dieser Aufteilung der Interessenssphären kam - skizziert auf einem einfachen Blatt Papier - von Churchill: „Ich schob diese Notiz Stalin über den Tisch ... Eine kurze Pause verstrich. Dann nahm er seinen Blaustift, machte einen großen Haken und gab mir das Blatt wieder zurück“ (aus Churchills Memoiren, zit. nach Fleischer, S. 519; Zitat im unübersetzten Original bei Richter, S. 208).

Durch das „Prozentabkommen“ erhielt Churchill für Griechenland - über dessen Zukunft bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Entscheidung gefallen war, die Rote Armee auch noch keine Fakten geschaffen hatte - freie Hand für die zukünftige Gestaltung des Landes. Auch seine „10%“ machte Stalin später nie geltend.

Literatur / Medien:
Fleischer, Hagen: Im Kreuzschatten der Mächte – Griechenland 1941-1944, Frankfurt/M. 1986, S. 518ff.; Richter, Heinz: Geschichte Griechenlands im 20. Jahrhundert Band 2 1939-2004, Ruhpolding 2015, S. 207f.;