Die Widerstandsgruppe im deutsch annektierten Departement Moselle (Lothringen) wurde 1941 von dem Lehrer Jean Burger (Deckname: Mario) aus Metz gegründet. Vorausgegangen waren Beratungen mit der KPF, den Eisenbahnern Georges Wodli (Elsass) und Charles Hoeffel (Montigny-lès-Metz). Die Gruppe rekrutierte Anhänger insbesondere unter den Eisenbahnern sowie den Gruben- und Stahlarbeitern des lothringischen Industriereviers. Ziele waren der Kampf gegen die deutsche Annexion und Repression sowie die Rückkehr des Moselgebiets nach Frankreich. Über 2000 Menschen haben aktiv an Resistance-Aktivitäten teilgenommen: Fluchthilfe für geflohene Kriegsgefangene, Hilfe für Reichsarbeitsdienst- und Wehrdienstverweigerer, Verteilung von Flugblättern und illegalen Zeitungen, Sabotage zur Verlangsamung der deutschen Rüstungsproduktion, Gründung von Kampfgruppen und Anlage von Depots für Waffen und Munition.
Die Groupe Mario wurde im Herbst 1943/Frühjahr 1944 zerschlagen. Hunderte Mitglieder wurden von der Gestapo verhaftet, z.T. direkt an den Fabriktoren (vgl. z.B. Amnéville, Hagondange, Moyeuvre-Grande, Rombas) und in das SS-Sonderlager Feste Göben im Fort de Queuleu bei Metz eingeliefert und z.T. gefoltert. Zwischen 700 und 800 von ihnen wurden anschließend in die Konzentrationslager deportiert, wo eine große Zahl ums Leben kam. Jean Burger wurde in die Konzentrationslager Dachau, Auschwitz, Buchenwald und Mittelbau-Dora deportiert, wo er im April 1945 umkam.
Literatur/Medien
Burger, Léon: Le groupe „Mario“ – une page de la Résistance Lorraine, Metz 1965; ders.:
En Moselle. Résistance et Tragédies pendant la Deuxième Guerre Mondiale, Metz 1976
http://www3.ac-nancy-metz.fr/cddp57/resistance/BR3LESRESISTANTS.pdf.
http://ascomeno.chez.com/objective9.htm
http://fr.wikipedia.org/Jean_Burger