Sohn eines Bauern, vor und nach seinem Medizinstudium Mitglied von rechtsextremen Freikorps und NSDAP, Funktion in der NS-Dozentenschaft. 1941 Professor an der „Reichsuniversität Straßburg“, forschte über Kampfstoffe (Giftgas). 1943/44 führte er im KZ Natzweiler an Häftlingen – meist Sinti, Roma und Juden – Menschenversuche mit Phosgen durch, mehrere Häftlinge starben. Bickenbach wurde in Frankreich zunächst zu lebenslänglicher, dann zu 20 Jahren Haft verurteilt, kam aber schon 1955 frei und wurde Arzt in Siegburg. Ein Berufsgericht urteilte 1966, dass er seine ärztlichen Berufspflichten nicht verletzt habe.

Literatur/Medien
Klee, Ernst: Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer, Frankfurt am Main 1967, S. 378ff.
http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Bickenbach
www.struthof.fr/fileadmin/MEDIA/Pdf_Ressources/07_Mediatheque/telechargement/ressources/sinti_natzweiler_dt.pdf