Antonis Flountzis (auch: Antonis Phlountzis), 1906 in Etoliko (Westgriechenland) geboren, studierte in Athen Medizin, trat der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) bei und wurde bereits unter der Metaxas-Diktatur 1935 erstmals verhaftet. Kurz nach seiner Freilassung wurde er im April 1937 erneut verhaftet und bis März 1943 in der Festung Akronafplia in Nafplio (Peloponnes) gefangengehalten. Über Larissa wurde Flountzis, wie auch viele weitere politische Gefangene der Festung Akronafplia, nach Athen in das zu dieser Zeit noch unter italienischer Leitung (italienische Besatzungszone) stehende Gefängnis in Chaidari verlegt.
Im nach dem Kriegsaustritt Italiens ab Oktober 1943 dem Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD (BdS), SS-Standartenführer Dr. Walter Blume unterstehenden KZ Chaidari arbeitete der Mediziner als Arzt. Diese Funktion trug wahrscheinlich dazu bei, dass er nicht zu den 200 politischen Gefangenen zählte, die am 1. Mai 1944 am Schießstand von Kesariani hingerichtet wurden.
Am 16. September 1944, kurz vor der Befreiung Athens, freigelassen, wurde Antonis Flountzis während des Griechischen Bürgerkriegs Anfang Juni 1948 erneut festgenommen und war bis August 1950 auf der Gefangenen-Insel Makronisos, danach auf der Gefangenen-Insel Aghios Efstratios (Ai Stratis) inhaftiert. Ab 1952 stand er in Etoliko unter Hausarrest.
Insgesamt verbrachte Flountzis - obwohl er nie verurteilt wurde - 24 Jahre im Gefängnis.
Dr. Antonis Flountzis schrieb 1977 ein Buch über das KZ Chaidari, in dessen unmittelbarer Nähe heute eine Straße nach ihm benannt ist.

Literatur / Medien:
Voglis, Polymeris: Political prisoners in the Greek civil war, 1945-50, In: Journal of contemporary history, Vol. 37, 2002, S. 523-540;