Arthur Greiser, geb. am 22.1.1897 in Schroda, damals preußische Provinz Posen, wuchs in einer kleinbürgerlichen Familie auf, versuchte sich nach dem Kriegsdienst und Freikorps Grenzschutz Ost in verschiedenen Berufen in Danzig (heute: Gdansk). Erfolgreicher verlief seine politische Karriere: zunächst in der Deutsch Sozialen Partei und Stahlhelm, ab 1929 in der NSDAP, 1931 SS. Ab 1930 im Danziger Volkstag, stellvertretender Gauleiter, 1934 Senatspräsident und Regierungschef der Freien Stadt Danzig. Nach dem deutschen Überfall auf Polen Gauleiter und Reichsstatthalter des – annektierten – Warthegaus mit Sitz in Posen (heute: Poznań), SS- Obergruppenführer. Er wollte das Wartheland zum Mustergau machen: die meisten Juden ließ er in das Ghetto Litzmannstadt (Łódz) deportieren, Mitinitiator des Vernichtungslagers Kulmhof (Chełmno nad Nerem; Tötung von 150000 jüdischen Menschen). Nur 10 % der Bevölkerung wurden in die Deutsche Volksliste aufgenommen, fast ½ Millionen Polen in das Generalgouvernement deportiert. Vermittelt durch die Einwandererzentralstelle in Lodz wurden etwa 350.000 Volksdeutsche angesiedelt, vor allem aus dem Baltikum und den von der Sowjetunion besetzten ostpolnischen Gebieten (z.B. Ukraine).
Greiser setzte sich am 20. Januar 1945 nach Bayern ab, dort von US-Soldaten gefasst und nach Polen überstellt. Am 9. Juli 1946 wurde er wegen Verbrechen gegen die polnische Bevölkerung, hunderttausendfachen Massenmordes, massenhafter Deportation von Polen zur Zwangsarbeit und Beraubung und Ausplünderung des polnischen Volkes und Staates zum Tode verurteilt und am 21. Juli 1946 gehängt.

Literatur/Medien
Gutman u.a., Holocaust-Enzyklopädie, S. 557f.
Klee, Personenlexikon, S. 199.