Dionysia Costadoulou wurde 1907 auf der Insel Zakynthos geboren. Ab 1930 Mitglied der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) wurde sie unter der Metaxas-Diktatur mehrmals verhaftet und auf abgelegenen Inseln exiliert. Dionysia Papadomichelaki - 1937 hatte sie im Gefängnis Stelios Papadomichelaki geheiratet - gehörte 1941 in Athen als einzige Frau zu den Gründungsmitgliedern des überparteilichen Hilfswerks Nationale Solidarität (EA), dem „Roten Kreuz der Resistance“, das sich der Unterstützung Notleidender, vor allem der Angehörigen von Verhafteten oder Exekutierten, verschrieben hatte, den Wiederaufbau zerstörter Dörfer vorantrieb und in den befreiten, teilweise aber auch in besetzten Gebieten eine große Anzahl von Volkskrankenhäuser und Apotheken, Untersuchungspraxen und viele gemeinnützige Einrichtungen aufbaute. Man nannte Dionysia Papadomichelaki auch „Mutter der Kämpfer“ (siehe auch: Frauen im griechischen Widerstand).
Nach der Niederlage in der Schlacht um Athen (Dekemvriana) flüchtete sie nach Trikala und brachte dort Anfang 1945 ihre Tochter Aliki zur Welt. Zwei Jahre später wurde sie auf Kreta gefasst und verbrachte bis 1952 in diversen Verbannungsorten (Chios, Trikeri, Makronisos). Ihr Mann Stelios wurde erst 1962 in die Freiheit entlassen. Dionysia Papdomichelaki engagierte sich in der Vereinigung der Demokratischen Linken (EDA) und wurde während der Griechischen Militärdiktaur erneut verhaftet. Sie starb 1999 in Athen.

Literatur / Medien:
Weber, Johanna: Gesichter aus dem griechischen Widerstand (mit Kurzbiografien von Tassoula Vervenioti), Athen 1996, S. 54f.; en.wikipedia.org/wiki/National_Solidarity_(Greece); www.lejdd.fr/International/Europe/Actualite/Grece-Aliki-la-resistance-en-heritage-507820