Das besetzte Italien hatte 1943–1945 hohe Besatzungskosten zu tragen, die „Kriegslastenbeitrag“ genannt wurden. Sie betrugen allein im ersten Besatzungsjahr (Oktober 1943 – September 1944) weit über 10 Milliarden Reichsmark. Die Abwicklung erfolgte vor allem über die von der Mussolini-Regierung zu bezahlenden Waren und Dienstleistungen, die für die deutschen Truppen, die Besatzungsverwaltung, den Bau militärischer Anlagen und für Arbeitskräfte in Anspruch genommen wurden. Italien hatte im Vergleich zu anderen vom faschistischen Deutschland besetzten Ländern die höchsten Besatzungskosten zu tragen. Hinzu kam die Beschlagnahme der Goldvorräte der italienischen Staatsbank im Wert von 331 Millionen Reichsmark, die zur Finanzierung der „gemeinsamen Kriegführung“ eingesetzt wurden. Das Salò-Regime setzte zur Deckung dieser Bedingungen (Reichsbevollmächtigter Rahn: „Meine Aufgabe ist es, Italien wie eine Zitrone auszupressen“ (Kuby, S. 315) die Notenpresse in Gang, was zu einer rapiden Inflation und damit verbundener Verarmung der Bevölkerung führte. Die mit der deutschen Besatzung und dem Krieg auf italienischem Territorium verbundenen Zerstörungen (wirtschaftliche Ausbeutung) und die Inflation hinterließen dem befreiten Italien eine erdrückende wirtschaftliche und soziale Last.

 Literatur / Medien:
Kuby, Erich, Verrat auf deutsch. Wie das Dritte Reich Italien ruinierte. Hamburg 1982; S. 448 ff.; Die Okkupationspolitik des deutschen Faschismus in Jugoslawien, Griechenland, Albanien Italien und Ungarn (1941–1945). Dokumentenauswahl und Einleitung von Martin Seckendorf (Band 6 der Dokumentenedition „Europa unterm Hakenkreuz“, Hg. Bundesarchiv), Berlin-Heidelberg 1992, insbes. S. 86 ff., 305 ff.