Am Ende der Kämpfe nach der Landung in der Normandie hatten sich Teile der Wehrmacht in festungsartig ausgebaute Städte zurückgezogen. Sie sollten „bis zum letzten Mann“ verteidigt werden. Die Festungen Le Havre, Brest, Boulogne und Calais waren von den Alliierten unter großen Menschenverlusten und Zerstörungen eingenommen worden. Man entschied, auch aus Zeitgründen, die anderen Festungen hinter sich zu lassen und stattdessen über Belgien nach Deutschland vorzustoßen.
Die Festungen („poches“, frz.: „Taschen“) Dünkirchen/Dunquerque, Lorient, Saint-Nazaire, La Rochelle, Gironde Nord (Royan) und Gironde Süd (Soulac) wurden jetzt von FFI-Kämpfern eingekesselt und zwischen April und Mai 1945 eingenommen, die Festung Lorient kapitulierte erst am 10. Mai 1945, St. Nazaire am 11. Mai. Bei den Kämpfen waren hunderte von Toten zu beklagen.
Die südfranzösischen Hafenstädte Marseille und Toulon wurden letztlich nicht mehr befestigt und konnten bald nach der Landung in der Provence von FFI-Kräften befreit werden.

Literatur/Medien
Dictionnaire historique de la Résistance, Paris 2006, S. 746f.
Lieb, Peter: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44,  München 2007, S. 485ff.