Region Provence-Alpes-Cote d'Azur, Departement Vaucluse

Der OrtBlick auf Valréas; Quelle: Provence 7.com, Marc Cecchetti, Fotolia.com.
Valréas, eine Stadt mit 9422 Einwohner*innen (2017), liegt 35 km östlich des Rhônetals. Die Stadt und ihre Umgebung waren bis zur französischen Revolution im Besitz des Papstes und sind heute eine Enklave ('Enclave des Papes') des Departements Vaucluse im Departement Drôme (Region Auvergne-Rhône-Alpes). Mit dem Auto von Avignon 62 km (D 228, D 980, D 976 →Valréas), von Montélimar 39 km (D 56, D1 26, D 169, D 133 →Malataverne, dort D 541 →Valréas).

Die Ereignisse
Nach der alliierten Landung in der Normandie (6. Juni 1944) verstärkte die Résistance ihre Aktivitäten. Sie setzte auch auf die Befreiung von Gemeinden im Departement Drôme, u.a. Buis-les-Baronnies, Nyons, Taulignan. Am 8. Juni 1944 kamen FFI-Truppen des Maquis Ventoux nach Valréas, sperrten die Straßen, besetzten Rathaus und Post, schnitten Telefonleitungen durch, die Gendarmen gaben ihre Waffen ab und schlossen sich den FFI an. In den folgenden Tagen führten die Besatzer Razzien in umliegenden Dörfern und Höfen durch und töteten oder verwundeten dabei 25 Menschen.
Am 12. Juni morgens erfuhren die FFI-Offziere von der Annäherung der Deutschen und informierten den Bürgermeister, dass sie die Stadt im Falle eines Angriffs verlassen würden, was sie um 12 Uhr taten. Um 13 Uhr drangen 32 Panzer und 1200 deutsche Soldaten der 'Kampfgruppe Unger' (Leitung: Major Heinz Unger) in die Stadt ein – Teil der Kampfgruppe waren Einheiten der 9. SS-Panzerdivision 'Hohenstaufen', der 11. Panzerdivision und der Sicherungsgruppe 210 (beide Wehrmacht) sowie der auf Bekämpfung des Widerstands spezialisierten Division Brandenburg; außerdem waren 250 junge RAD- (Reichsarbeitsdienst) Männer und Feldgendarmen beteiligt (vgl. Heidinger, a.a.O., S. 82). Dem Bürgermeister befahlen sie, die Bevölkerung auf dem Rathausplatz zu versammeln.