Karl-Theodor Molinari war ein Berufsoffizier. Mit 20 Jahren trat er in die Wehrmacht ein, kam 1942 zum Panzerregiment 36, u.a. im Osten, im Frühjahr 1944 in Vivier-au-Court (Ardennes). Im Juni bekam er den Befehl, mit anderen Truppenteilen an einer Operation gegen das Maquis de Manises in der Nähe von Revin/Ardennen teilzunehmen. Der Feldkommandant von Charleville-Mézières, Oberst Botho Grabowski, wollte dem schnell wachsenden Maquis, in das nach der alliierten Landung in der Normandie viele junge Menschen gekommen waren, “ein Ende machen”. Am 18./19. Juni 1944 umzingelten Männer des Panzerregiments 36 das Maquis und nahmen 106 Maquisards gefangen, die sie nach Misshandlungen und Folter erschossen. Etwa 50 Maquisards konnten entkommen.

Nach 1945
Am 11. April 1951 wurden Grabowski und Molinari vom Militärgericht in Metz wegen der Erschießung der Maquisards in Abwesenheit zum Tode verurteilt.
Molinari war in sein Heimatort in der Eifel zurückgekehrt, wurde Anfang der 1950er Jahre inder CDU aktiv und trat 1956 in die Bundeswehr ein, wo er es bis zum Generalmajor brachte. 1969 holte ihn seine Vergangenheit ein. Nach heftiger öffentlicher Diskussion in Frankreich leitete die Staatsanwatschaft in Hamm/Westf. ein Ermittlungsverfahren ein.Molinari musste sich erklären. Er gab zu, bei der Gefangennnahme der Maquisards anwesend gewesen zu sein, wies aber jede Verantwortung für die Erschießungen kategrorisch zurück. Sein Untergebener, Hauptmann Arendt, habe nur die Anweisung gehabt, die Gefangenen – bis zu ihrem Abtransport – zu bewachen.... Am 17. Juli 1970 wurde das Verfahren vorläufig eingestellt , führte aber nicht, wie Molinari gehofft hatte, zu der von ihm erhofften Entlastung von den Vorwürfen. (s.a. auch Sachstichwort Strafverfolgung deutscher Täter). Kurze Zeit später reichte Molinari ein Gesuch um einstweilige Versetzung in den Ruhestand ein …, damit, so die offizielle Version, die Angelegenheit die deutsch-französische Zusammenarbeit nicht beschädige.

Ehrungen: Das Bildungswerk des Bundeswehrverbandes, den er 1956 gegründet und bis 1969 geleitet hatte, wurde 1988 nach ihm benannt.

Literatur/Medien
Brunner, Bernhard: Der Frankreich-Komplex. Die nationalsozialistischen Verbrechen in Frankreich und die Justiz der Bundesrepublik Deutschland, Frankfurt/M. 2007, S. 274, 276
fr.wikipedia.org/wiki/Karl-Theodor_Molinari; de.wikipedia.org/wiki/Karl-Theodor_Molinari
https://www.dbwv.de/; https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Theodor-Molinari-Stiftung