Wilhelm Niedermayer, aus Appiano bei Bozen stammend, war SS-Offizier, beteiligt an der Verfolgung und Deportation der Meraner Juden, wegen seiner Grausamkeit bei der Partisanenbekämpfung in der Provinz und in der Stadt Belluno gefürchtet, wie überlebende Partisanen und ein damaliger Arzt am Krankenhaus in Belluno berichteten. Nach 1945 war er in einem Kriegsgefangenenlager bei Rimini interniert, konnte jedoch später fliehen, dabei alle Spuren verwischen und nach Chile entkommen. Die in Italien eingeleiteten Gerichtsverfahren führten schließlich 1963 in Abwesenheit des Angeklagten zur Verurteilung durch das Militärgericht Padua wegen Mordes an Partisanen in der Region Belluno zu lebenslanger Haft. Niedermayer starb 1988 in Chile.

Literatur / Medien
Steinacher, Gerald: Nazis auf der Flucht. Wie Kriegsverbrecher über Italien nach Übersee entkamen. Frankfurt/M. 2010, S. 294; Ders.: Dolmetscher, Spione und Mörder: Südtiroler im Sicherheitsdienst des Reichsführer SS in Italien, 1943–1945 (digitalcommons.unl.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1194&context=historyfacpub);
www.bellunopop.it/2015/03/11/i-sereni-aguzzini-dei-partigiani/;
www.bellunopress.it/2019/06/09/maresciallo-wilhelm-niedermayer-il-carnefice-della-gestapo-che-beffo-la-giustizia-italiana/