Sie wurde am 31.10.1917 als Rifka Tajtelbaum (andere Schreibweise: Teitelbojm) in eine chassidische jüdische Familie in Lodz geboren, ihr Vater war Fabrikant. Sie besuchte das polnische Gymnasium, beendete die streng religiöse Erziehung und schloss sich einer illegalen Schülergruppe an. Sie wurde von der Schule verwiesen, konnte aber an derNiuta Tajtelbaum; Quelle: sztetl.org Universität in Warschau studieren und machte ihr Diplom in Geschichte und Psychologie.

Nach Errichtung des Ghettos im Herbst 1942 bildete die Gwardia Ludowa / Volksgarde erste Partisanenstützpunkte in den Wäldern um Warschau. Man brachte Niuta den Umgang mit Waffen bei, sie gab das Wissen an die Mitglieder der Kampfgruppe weiter. Sie schmuggelte Waffen in das Ghetto und schmuggelte Menschen hinaus.

An mehreren  Punkten sprengte Niutas Einheit die Bahnlinie, auf der die Wehrmacht Waffen, Kriegsgerät und Soldaten auf den Kriegsschauplatz im Osten brachte - die deutschen Besatzer hängten 50 Gefangene auf.  Als Rache greift Niutas/„Wandas“ Einheit eine kollaborierende Druckerei,  das 'Mitropa-Café“ im Hauptbahnhof, und einen deutschen (Offiziers-)Café/Club an. Die jüdische Gemeinde muss 1 Million Zloty als Sühne zahlen - die Gruppe überfällt Wochen später die Stadtsparkasse und verschwindet mit über einer Mio. Zloty.

Niuta schägt noch einmal zu und sucht einen  Gestapooffizier in seiner Wohnung auf. Er  verschwindet unter der Bettdecke – aber Niuta/Wanda schießt durch die Bettdecke...

Nach Beginn des SS-Angriffs auf das Ghetto schießen die Deutschen mit schwerem Maschinengewehr auf die Verteidiger des 'Bürstemmachergeländes“. „Wandas“ Kommando setzt das MG und die SS-Mannschaft außer Gefecht.

Im Juli 1943 lauerte die Gestapo in ihrer Wohnung auf sie, sie versuchte sich zu vergiften, tagelang wurde sie gefoltert und dann 'hingerichtet'.

 

Im Frühjahr 1945 wurde Niuta Tajtelbaum posthum das Grundwaldkreuz verliehen, eine höchsten militärischen Auszeichnungen Polens.

 

Literatur/Medien

Batalion, Judy: Sag nie, es gäbe nur den Tod für uns. Die vergessene Geschichte jüdischer Freiheitskämpferinnen, München 2021, S. 260f., 580 (Teitelbaum)

Lustiger, Arno: Zum Kampf auf Leben und Tod! Vom Widerstand der Juden in Europa, Köln 1994, S. 243f.

Mark,  Bernard: Der Aufstand im Warschauer Ghetto, Berlin 1959, S. 98 f., 101f., 301

Strobl, Ingrid: „Sag nie, du gehst den letzten Weg“. Frauen im bewaffneten Widerstand gegen Faschismus und deutsche Besatzung, Frankfurt/M. 1989, S. 293ff.

https://sztetl.org.pl/en/node/192250

https://de.wikipedia.org/wiki/Niuta_Tajtelbaum