Kostis Petrakis (auch Kostas Petrakis) wurde 1911 im südkretischen Dorf Miamou geboren. Er war Lehrer und kämpfte 1941 als Offizier an der griechisch-albanischen Front.
Im Juni 1942 nahm er im Rahmen des britischen Unternehmens Albumen an einer Sabotageaktion gegen den Flughafen von Iraklio teil, dem erfolgreichsten Angriff auf einen deutschen Flugplatz während der gesamten deutschen Besatzung Kretas. Das Spezialkommando war an Bord des griechischen U-Boots Triton an der Küste nahe Iraklio an Land gebracht worden. Unter dem Kommando von George Jellicoe gelang es den Männern - neben Kostis Petrakis nahmen Georges Bergé, Jacques Mouhot, Pierre Léostic and Jack Sibard von den freifranzösischen Kräften FFL Forces françaises libres an dem Einsatz teil - in der Nacht vom 13. auf den 14. Juni 1942 20 deutsche Flugzeuge (Ju 88) in die Luft zu sprengen. Der erst 17-jährige Pierre Léostic wurde während des Unternehmens getötet, den anderen gelang die Flucht, auf der auch die anderen Franzosen gefasst wurden und in Kriegsgefangenschaft gerieten. George Jellicoe und Kostis Petrakis wurden am 23. Juni 1942 von Trypiti Beach an der kretischen Südküste nach Marsa Matruh/ Ägypten gebracht.
Kostis Petrakis nahm mit den griechischen Truppen an der Schlacht bei El Alamein teil, wurde nach Kriegsende aber wegen seiner Sympathie für die von der EAM angestrebten Volksdemokratie von den Briten verhaftet und blieb über zwei Jahre in deren Gefangenschaft. Als Anhänger der verbotenen Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) - von der er sich später wegen des Einmarsches der Russen in die Tschechoslowakei distanzierte - wurde er in Griechenland erneut verhaftet. Weitere Haftstrafen folgten: insgesamt verbrachte er 17 Jahre in Gefängnissen oder auf Strafinseln. Kostis Petrakis starb am 5. Mai 1989.
Am Flughafen von Iraklio erinnert ein Denkmal an Kostis Petrakis.

Literatur / Medien:
Xylander, Marlen von: Die deutsche Besatzungsherrschaft und der Widerstand auf Kreta 1941-1945, In: Raeck, Karina: Andartis - ein Monument für den Frieden, Berlin 1995, S. 94-191; en.wikipedia.org/wiki/Operation_Albumen; www.hw-korfmann.de/korfmann/portraits/KostasAusKreta.shtml