Hermann Worthoff wurde am 23.3.1910 in Bergisch-Gladbach geboren, kaufmännische Lehre, 1933 Mitglied von NSDAP und SS. 1937 war er bei der Gestapo in Köln, ab 1938 in Klagenfurt, später Kriminalkommissar. 1941 – 1943 Judenreferent' beim KdS Lublin, ab Juli 1942 vorübergehend bei der Dienststelle von Globocnik (Aktion Reinhardt). In diese Zeit fielen die von Hermann Höfle angeordnete und von ihm als Führer eines Sonderkommandos geleitete erste „Räumung“ des Ghettos in Lublin, bei der 8.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder in das Vernichtungslager Belzec deportiert und ermordet wurden. Er leitete auch die Verhaftung der ca. 100 Kinder des jüdischen Waisenhauses in Lublin, die in einer Sandgube erschossen wurden, und die Räumung des Ghettos im Lubliner Vorort Majdan Tatarski mit etwa 500 Toten. Danach war er bei Gestapo Lublin im Referat Widerstandsbekämpfung eingesetzt.
Nach Kriegsende lebte er als Handelsvertreter, bis 1953 unter falschem Namen in Arolsen/Hessen. Er war von November 1961 - Februar 1964 in Untersuchungshaft; 1975 verurteilte ihn das Landgericht Wiesbaden wegen Beihilfe zum Mord zu acht Jahren Haft. Worthoff starb am
28. März 1982 in Eupen (Belgien).

Literatur/Medien
Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt/M. 2003, S. 687
Rüter u.a. (Hg.): Justiz und NS-Verbrechen, Band LX, Nr. 826, S. 613ff.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Worthoff